Kurzgeschichte der Stadt Velburg

Vorläufersiedlung von Velburg ist das Dorf Altenveldorf. Der Ort Velburg selbst entstand erst im 13. Jahrhundert, etwa zwischen 1231-1285. Entscheidender Ausgangs­punkt dafür war wohl auch die ehemalige Burg Velburg, in deren Schutz sich die Neugründung vollzog. 1410 er­hielt der neue Markt die Stadtrechte bestätigt. Die Befestigung der Stadt dürfte Anfang des 15. Jahr­hunderts erfolgt sein. Die Ringmauer hatte ursprünglich 13 Türme. Heute stehen nur noch das Nordtor, sogen, hintere Tor und der volksmundlich genannte Kapsenturm, früher (wegen seiner Tiefe?) auch Tiefsturm ge­nannt.

Über die Burg gibt es keine Baunachrichten. Sie wird erstmals 1117 genannt. Burgherren waren bis 1217 die Grafen von Velburg, die auch im österreichischen Clam eine große Herrschaft inne hatten. Mit der Herrschaft Velburg ging das Gebiet der späteren Siedlung Velburg an das Herzogtum Bayern über. 1505 erfolgte die Zuteilung an das neu gebildete Fürstentum Pfalz-Neuburg. 1507 erhielt der Ritter Georg Wispeck Velburg für ge­leistete Dienste verliehen. Nach dem Aussterben der Wispeck im Jahre 1574 Rückfall an Pfalz-Neuburg, dann ab 1808 Zuteilung zum Regenkreis, ab 1838 Zugehörigkeit zum Regierungsbezirk Oberpfalz. Von 1862-1880 besteht das Bezirksamt Velburg, ab 1880 Zugehörigkeit zum Be­zirksamt (ab 1939 Landratsamt, Landkreis) Parsberg, ab 1972 Landkreis Neumarkt i. d. OPf.

Velburg gehörte ursprünglich zur Pfarrei Oberweiling. 1574 erfolgte die Abtrennung und es entstand eine eigene Pfarrei zu Velburg. Die heutige Pfarrkirche wurde wohl im 15. Jahrhundert als einschiffige Kirche erbaut. Durch Anbau eines nördlichen Seitenschiffes ungefähr 1520 und eines südlichen Seitenschiffes von 1717-1721 entstand eine symmetrisch dreischiffige Kirche. Durch die schon erwähnte Verlegung des Bezirksamtes von Velburg nach Parsberg, durch die Auflösung des Vermessungsamtes (1929), des Finanzamtes (1932) und durch die Wiedererrichtung und Erweiterung des Trup­penübungsplatzes Hohenfels im Jahre 1951 erlitt Velburg starke Zentralitätsverluste und große wirtschaftliche Einbußen.

1970 werden die Gemeinden Geroldsee, Griffenwang, Pielenhofen und Lutzmannstein, deren Einwohner durch die Truppenübungsplatzerrichtung abgesiedelt wurden, in die Stadt Velburg eingegliedert. Die Gebietsreform 1972 und 1978 bringt nochmals große Veränderungen. Durch die Eingemeindung von neun ehemaligen Gemeinden (Deusmauer, Günching, Lengen­feld, Mantlach, Oberweiling, Oberwiesenacker, Prönsdorf, Reichertswinn und Ronsolden) wächst die Stadt auf 5400 Einwohner (Stand: 2020) an und breitet sich auf einer Gesamt­fläche von 176 km² aus.

Naturräumlich gehört Velburg zur Haupteinheit der mittleren Frankenalb, wegen der vielen bewaldeten Kuppen auch „Kuppenalb" genannt. Geographisch fin­det man die Stadt an der Bundesautobahn Nürnberg-Regensburg, fast genau mittig zwischen beiden genann­ten Großstädten.

 

Entstehung

Die Grafen von Velburg durften die Gründung des Ortes und der späteren Stadt Velburg nicht mehr erleben.

Nach dem Aussterben der Grafen von Velburg 1217 und nachdem die Herrschaft Velburg (die Burg mit dem Umland) an das Herzogtum Bayern übergegangen war, kam es wenige Jahre später zur Gründung von Velburg. Ausgangspunkt und Vorläufersiedlung war das südlich von Velburg im Tal des Frauenbaches angelegte heutige Dorf Altenveldorf, das erstmals 1231 als Veldorf erscheint.

Im Schutz der Burg wurde im Zuge des Ausbaues der Landesherrschaft, zwischen 1231 und 1285, am westlichen Fuße des Burgberges, eine Siedlung als systematische Neugründung angelegt. Diese nahm offensichtlich eine rasche Entwicklung, denn schon 1285 erscheint sie erstmals als Markt (novum forum Veldorf).

Anfänglich hieß der neue Markt ebenfalls Veldorf. Zur Unterscheidung nimmt später das Dorf Veldorf den Zusatz "alt" an (erstmals 1326 Altenveldorf). Wohl mit Bezug auf die über dem neuen Markt befindliche Burg gibt sich dieser den Namen Velburg. In der Folgezeit ist jedoch lange die Namensform schwankend zwischen Veldorf und Velburg, bis sich letztere schließlich auch in der Schriftform durchsetzte.